Der Friseur war auch der ZahnarztEs war damals nicht so wie heute, dass jeder seinen eigenen Beruf hatte. Der Zahnarzt war nicht unbedingt ein studierter Mediziner, sondern war meistens der Mann, der auch für das Haare schneiden zuständig war. Wir stellen uns das so vor, dass auf dem Friseurwagen neben Scheren und Kämmen eben auch Zangen lagen. Eine Historikerin drückte es in einem Interview mal so aus: „Die quälenden Zahnschmerzen, die schrecklichen Extraktionen und die barbarischen Werkzeuge haben einen großen Schatten auf unsere zahnmedizinische Vergangenheit geworfen.“ Kein Wunder, das so viele Menschen auch heute noch Angst vor dem Besuch beim Zahnarzt haben.
Man konnte im Wilden Westen bei Zahnschmerzen nicht nur zum Friseur gehen, sondern auch zum Schmied, dieser kannte sich auch „Gut“ aus. Das solche Amateure mehr Schaden anrichteten als dass sie es gut machen, sollte klar sein. Es wurden Kiefer ausgerenkt, angerissen und auch gebrochen, beim Versuch, schadhafte Zähne zu entfernen. Ja, man studiert nicht umsonst Jahre lang Medizin, bevor man an Patienten darf. Das wusste man aber damals noch nicht.