Die beiden überlegten also, was man aus dem Bettchen machen könnte und hatten einen Plan. Gerald arbeitete eine Weile damit in seiner Werkstatt, in der schon so viele andere Projekte entstanden waren. Er war Schreiner mit Herz und Seele und das hatten seine Kunden auch immer sehr geschätzt. Jetzt war er zwar im Ruhestand, aber hin und wieder packte in das Schreiner-Fieber dann doch noch.
Also besah er sich das Bettchen, überlegte mit seiner Frau, was er daraus machen würde und begann mit seiner Arbeit. Seine Werkstatt war voll ausgestattet. An Werkzeugen mangelte es auch nicht. Also konnte das Werk beginnen und er und Lorane waren schon sehr gespannt darauf, wie es am Ende aussehen würde..
Etwas Gutes tun
Gerald hatte alle Hände voll zu tun und freute sich auf die Arbeit. Er schnitt Holz zu, hämmerte Nägel in sein Werk und arbeitete mit schöner Farbe. Seine Vision war, das Valerie nie mehr traurig sein müsste, also zumindest nicht wegen des Bettchens, sondern dass sie eine schöne und neue Erinnerung erhalten sollte. Etwas, was ihr gut tat und ihr vor allem auch den Glauben an die Menschen wiedergeben sollte.
Denn so wie sie sich gegeben hatte, war ihm klar, dass sie nicht viele Kontakte hatte. Sie hatte wohl wenige Menschen, wenn überhaupt welche, die sich um sie kümmerten. Das konnten er und Lorane sich gar nicht vorstellen! Sie waren immer füreinander da und gingen gemeinsam durch gute und schlechte Zeiten. Valerie machte nicht den Eindruck, als hätte sie viele Menschen um sich, die sich um sie kümmerten.
Die Arbeit war beendet
Gerald benötigte mehrere Tage, bis er mit seinem Werk zufrieden war. Er hatte sich viel Mühe gegeben. Ihm war es wichtig, dass Valerie mal wieder lächeln würde. Dass sie eine schöne Erinnerung an ihr geliebtes Kind behalten konnte und nicht mehr nur an die traurigste Zeit in ihrem Leben denken musste. Dieses Werk sollte ihr helfen, nach vorne zu blicken. Sie hatte ja das Leben noch vor sich!
Es war sein Versuch, dass sie sich aussöhnte mit ihrem Schicksal. Das sie ihren Sohn nicht vergessen würde, aber dass sie besser darüber denken konnte. Das war natürlich noch ein langer Weg, aber das neu gestaltete Bettchen sollte ihr dabei helfen, ihren Weg wieder zu beschreiten. Aber was hatte er aus dem Bettchen gebastelt?
Ein schönes Erinnerungsstück
Mit seinem gegebenen Talent hatte Gerald das Kinderbett in etwas Neues verwandelt. Er hatte es zu einer schönen und hellen Bank umfunktioniert. Es sollte ein Denkmal werden. Für die Vergangenheit, für das Kind, aber auch als Sinnbild für eine gute Zukunft, die die junge Frau noch vor sich hatte. Er war gespannt, wie Valerie darauf reagieren würde.
Die ganze Geschichte hatte ihn selbst sehr mitgenommen. Auch er war ja Vater und Großvater und konnte es sich nicht vorstellen, wie es gewesen wäre, wenn sein erstes Kind nicht überlebt hätte. Also wollte er unbedingt der Frau helfen, damit sie wieder nach vorne blicken könnte. In eine bessere Zukunft. Vielleicht mit Familie und Kindern?