Gartenfreunde aufgepasst: Der neue Feind lauert bereits im Unkraut

Braune WanzeWenn du sie bisher noch nicht gesehen hast, dann sieh dir einfach das Foto an. So sieht sie aus und ihre Spezies heißt in der Fachwelt „Halyomorpha Halys“, man nennt sie aber auch nicht ganz liebevoll Braune marmorierte Stinkwanze. Das klingt wirklich nicht sehr nett für ein Tier, welches eigentlich nur seine Ruhe haben möchte. Was macht die Wanze denn so unangenehm?
Sie bereitet vielen Gartenbesitzern und auch Feldbesitzern seit Jahren echte Probleme und wer sie im Haus hat, ist einfach nur froh, wenn er sie wieder nach draußen befördert hat. Denn sie ist nicht gerade der angenehmste Gast. So klein wie sie ist, so nervig kann sie auch werden. Wer schon mal mit ihr zu tun hatte, weiß das und hofft sehnlichst, nicht so bald wieder welche zu sehen.
Nicht schon immer bei uns beheimatetAber woher kommt die kleine Stinkwanze denn nun? Wir können uns auch nicht erinnern, sie früher schon mal bei uns gesehen zu haben. Da gab es ganz andere Tiere, aber solche Wanzen haben wir früher weder im Haus gehabt, noch im Garten. Tatsächlich kommt sie zu uns über einen weiten Umweg. Sie ist zuerst in den USA und auch in UK aufgetaucht, bevor sie bei uns in den Gärten landete.
Aber auch UK und die USA sind nicht ihre Heimat, sie stammt ursprünglich aus dem asiatischen Raum, wohl aus Japan, Taiwan, China und anderen Ländern dort. Da stellt sich natürlich die Frage, wie konnte sie es in die USA schaffen, von dort aus nach UK und dann bis zu uns? Kann sie so gut fliegen? Das ist doch total unwahrscheinlich. Ja, ist es. Etwas anderes ist daran schuld.
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Eine regelrechte InvasionDie Frage ist ja, wie haben sie es geschafft, sich so schnell praktisch rund um den Erdball auszubreiten? Dazu gehört ja wirklich mehr als nur ein Exemplar dieser Wanze? Zuerst wurde sie in den USA gesichtet, hat dort den Farmern das Leben schwer gemacht, dann bemerkte man sie ebenso unangenehm in UK und später dann auch bei uns. Wie kann das sein?
Es gibt einen Fachmann, der die Antwort auf diese Frage kennt. Dieser heißt Max Barclay und ist der Leiter der Coleoptera Sammlung im National History Museum. Dieser Mann weiß genau, wie die kleine Wanze ihren Siegeszug rund um den Globus absolvieren konnte. Denn er hat sie genau studiert. Sehen wir mal, was er herausgefunden hat. Es ist ja immer interessant zu wissen, wie eine Lage überhaupt zustande kam.
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Ein nicht erwünschter PassagierLeute oder eben auch Tiere, die ohne das Wissen anderer reisen, nennt man „blinde Passagiere“ und genau so hat es die Wanze wohl auch geschafft, sich über die ganze Welt zu verbreiten. Wahrscheinlich kam das erste Pärchen oder mehrere davon per Flugfracht oder per Schiff in die USA. Von dort aus wiederum trat sie dann ihre Reise über den Ozean an und landete bei Europa.
Die Frage ist nur, wollte sie das selbst oder haben andere Umstände dazu geführt, dass sie überhaupt reisen konnte? Wir haben ja schon von Vogelspinnen gehört, die sich in Bananenkisten versteckt hatten und dann bei uns im Supermarkt aufgetaucht sind. Aber hier handelt es sich dann meistens um einzelne Tiere.
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