Gartenfreunde aufgepasst: Der neue Feind lauert bereits im Unkraut

Eine Stelle zum ÜberwinternWir haben es bereits erwähnt, dass die Tiere im Winter, eigentlich ja schon im Herbst versuchen, in die Wärme zu gelangen, also zu uns ins Haus, weil sie kalte Temperaturen nicht gut vertragen. Also suchen sie sich von Natur aus ein wärmeres Versteck, sobald die Temperaturen sinken. Nicht ganz ein Winterschlaf, aber fast. Eher eine Winterruhe wollen die Tiere abhalten.
Daher vermutet Max Barclay, dass sich einige dieser Tiere für diese Winterruhe damals einen gemütlichen warmen Container gesucht haben, natürlich nicht wissentlich und so gemütlich über die Weltreise geschippert sind, ohne das Menschen das mitbekommen haben. Und dann sind sie gelandet. Mit der Fracht und ja, da waren sie jetzt. In einem völlig neuen Gebiet, sogar auf einem anderen Kontinent.
Klimawandel hat auch damit zu tunDiese kleine Wanze wird sicherlich nicht das einzige Tier sein, welches sich neue Gebiete suchen wird. Daran mit schuld ist vor allem auch der Klimawandel. Sie fühlen sich in kalten Gegenden gar nicht wohl und bevorzugen warme, trockene und sonnige Gebiete. Da auch bei uns in den letzten Jahren die Temperaturen immer weiter angestiegen sind und die Winter alles andere als dauerhaft frostig waren, hatten sie kein Problem, sich niederzulassen.
Es ist also sehr wahrscheinlich, dass in den nächsten Jahren vermehrt Tiere und Insekten bei uns landen werden, die früher unser Land und unseren Kontinent alles andere als heimelig empfunden hätten. Aber inzwischen ist das anders. Da kann man nur hoffen, dass sich diese Befürchtung nicht bewahrheiten wird. Denn in den Tropen gibt es noch ganz andere Tiere..
Neue Welten für alte TiereDiese Befürchtung, dass sich die Wanze noch weiter in Europa ausbreiten wird, wurde im Jahr 2020 durch Experten nochmals untermauert. Die Studie von ihnen wurde im „International Journal of Biometeorology“ veröffentlicht. Sie hatten untersucht, wie sich das Klima in den nächsten Jahren entwickeln würde und welches Land die besten „Chancen“ hätte, dass sich weitere tropische Tiere, wie eben die Wanze, bei ihnen massiv ausbreiten wird.
Man vermutet, dass besonders die Schweiz bis zum Jahr 2100 ein bevorzugter Ort für die Wanzen sein könnte. Es wird dort immer wärmer, immer trockener, also die perfekten Lebensbedingungen für die Wanze, die kaum jemand mag und die auch einiges an Schaden anrichten kann. Das sie sich dort ausbreitet, ist so gut wie sicher.
Fachmann für die braune marmorierte WanzeDie Studie war breit angelegt worden, denn es ist auch wirklich wichtig zu erfahren, mit welchen Schädlingen vor allem die Landwirte in den nächsten Jahren und Jahrzehnten rechnen müssen. Es stehen ja ganze Ernten auf dem Spiel! Daher hat sich das „Centrefor Agriculture and Biosciences International“ Institut dem Thema angenommen. Es heißt kurz übrigens „CABI“. Dr. Tim Haye leitete die Studie.
Dieser ist ein wahrer Fachmann, wenn es um die ungeliebte Stinkwanze geht und er forschte lange am Thema, untersuchte die Wanzen, wie sie leben, was sie benötigen um sich massiv auszubreiten und stellte eben im Jahr 2020 seine Ergebnisse vor, die für die Menschen nicht sehr erfreulich sein dürften. Vor allem nicht für Landwirte und Gartenbesitzer.
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