Sie beschloss, dort anzurufenEs vergingen noch einige weitere Tage, bis sich Audrey dazu entschloss, diese Nummer auf dem Zettel doch anzurufen. Vielleicht würde es diese schon gar nicht mehr geben? Sie hoffte es fast, auf der anderen Seite hoffte sie aber auch, das Geheimnis ihres Mannes zu erfahren. Es war ihre einzige Chance, das war ihr klar. Sie wählte die Nummer, es klingelte, aber niemand ging ran. Spät in der Nacht klingelte dann aber ihr Telefon. Audrey nahm verwirrt den Hörer ab. Eine Stimme fragte, ob es sich bei ihr um Audrey Phillips handeln würde? Sie bejahte. Sie sagte, dass sie die Nummer zwischen einigen alten Dokumenten gefunden hatte, die ihrem verstorbenen Mann gehört hatten. Die Stimme am anderen Ende sagte nur, dass sie sich morgen mit ihr treffen wollte. Dann würde sie Antworten auf ihre Fragen erhalten..

Es war einer seiner KollegenSie verabredeten sich für den nächsten Tag und pünktlich zum vereinbarten Termin kam ein alter Mann zu ihr. Er sagte, dass er seit über 30 Jahren mit Glyn, ihrem Mann, zusammen gearbeitet hatte und das er mehr wüsste, als sie, seine Frau. Er war nicht der Mann gewesen, für den ihn Audrey all die Jahre gehalten hatte. Audrey war total perplex. Was würde sie jetzt alles erfahren? Der Besucher erklärte Audrey, dass ihr Mann ein sehr kluger und talentierter Mann gewesen war. Die Zeiten damals waren unruhig gewesen, es gab überall auf der Welt Spannungen und er und Glyn waren auserwählt worden, für die Armee zu arbeiten. Aber nicht nur als Soldaten. Sie hatten noch ganz andere Aufgaben gehabt..Das alles waren unglaubliche Neuigkeiten für Audrey gewesen. Was würde noch ans Tageslicht kommen?

Absolute GeheimsacheDer Mann erzählte Audrey jetzt alles: „Wir wurden für ein spezielles Programm ausgewählt. Nur unsere Väter durften davon erfahren, und wir mussten es für alle, die wir trafen, geheim halten, das war sehr wichtig. Niemand durfte das Geheimnis verraten." Aber wer hatte ihn und ihren Mann ausgewählt gehabt? Und warum ausgerechnet sie? Audrey fragte danach und bekam eine Antwort, die sie noch mehr verwirrte: „Wir waren jung und die normale Schule war langweilig, also wollten wir natürlich in dieses Abenteuer einsteigen. Obwohl wir damals noch nie wirklich wussten, was wir für Aufgaben haben und wie unser Leben aussehen würde. Wir haben unsere Ausbildung fast abgeschlossen, und dann der Zweite Weltkrieg begann, da erhielten wir beängstigende Nachrichten..."

Das Abenteuer ihres LebensEs war unglaublich, was der Mann ihr alles erzählte. Sie fand es sehr traurig, dass ihr Glyn ihr davon nichts erzählt hatte, wusste aber auch, dass er das ja nicht durfte. Ihr Besucher erzählte also weiter: „Glyndwyr und ich mussten durch schmutzige, lange Betonrohre kriechen, um heimlich in Gefängnisse zu gelangen. Dort versuchten wir, mit deutschen Kriegsgefangenen zu sprechen, um ihr Vertrauen zu gewinnen und Informationen von ihnen abzurufen.“ „Wir haben das ein paar Jahre lang gemacht, bis der Krieg zu Ende war. Aber nach dem Krieg hielten Glyndwyr und ich den Kontakt zu unserem Hauptmann. Er hatte etwas Neues für uns im Sinn. Wir mussten mehr trainieren und durften mit niemandem und wirklich nie über all das sprechen, was wir bisher getan hatten."