Als der Wal die Taucherin immer weiter bedrängte, wusste niemand, wie gefährlich die Situation noch wird!

Ein gefährlicher MeeresbewohnerWir erinnern uns, dass Nan Hauser ja schon seit 28 Jahren das Meer studierte. Sie kannte die Umgebung, sie kannte alle Bewohner. Sie wusste, dass es in dieser Gegend Delfine und Wale gab. Viele Sorten. Aber es gab eben auch Haie. Tigerhaie gehören zu den gefährlichsten Raubtieren des Meeres. Sie können bis zu einer Tonne wiegen und bis zu 7 Meter lang. Er ist dafür bekannt, auch Menschen als Futter anzusehen und greift ebenso oft an wie der Weiße Hai.
Eigentlich waren sie nicht in diesem Teil der pazifischen Inseln anzutreffen, sondern eher in den wärmeren Bereichen des Gewässers, aber heute hatte sich eben einer hierher verirrt und Nan Hauser hatte jetzt nicht nur das Problem, wie sie die beiden Wale von sich ablenken könnte, sondern sie musste zusehen, dass sie nicht hier und jetzt ihr Leben an diesen Tigerhai verlieren würde.
Eine potentiell tödliche GefahrMan muss sich das mal vorstellen, in welch schwieriger Lage Nan in diesem Moment war. Sie hatte das Problem mit den zwei großen Walen noch nicht gelöst, das Boot war nicht erreichbar und dann tauchte aus den Tiefen des Meeres auch noch der Tigerhai auf sie zu. Ihr war klar, dass dieser Hai sie problemlos töten würde und zwar ohne lange zu fackeln. Dann geschah ein Wunder. Wie auch immer schaffte sie es, aufzutauchen und das Boot zu erreichen.
Sie konnten es kaum fassen und sie und ihre Kollegen waren mehr als nur erleichtert, dass es Nan gelungen war, dieser wirklich mehr als nur gefährlichen Situation mit den drei Meeresbewohnern zu entkommen. Die Wale wären vielleicht noch ungefährlich gewesen, das hätte sie in den Griff bekommen können. Aber das Auftauchen des Hais war wirklich ein Problem, dem sie nur knapp entkommen war. Die Kollegen holten sie schnell an Bord, wo sich Nan erst mal ein bisschen erholte und dann begriff sie, was der erste Wal von ihr wollte.
Ein Moment der ErkenntnisSie brauchte natürlich eine ganze Weile, bis sie sich von dem Schock unter Wasser erholt hatte. Dann aber gewann die Wissenschaftlerin in ihr die Oberhand und sie beschloss, sich in aller Ruhe die vielen Aufnahmen anzusehen, die ihre Kollegen gemacht hatten. Und dann wurde ihr alles klar. Der große Buckelwal wollte ihr nicht weh tun, er wollte sie warnen! Er war bemüht, sie, Nan, aus der gefährlichen Situation zu bringen!
Sie sagte später: „Vielleicht wollte mich der Hai nicht angreifen.“ Stattdessen „versuchte der Wal mein Leben zu retten“. Das war die einzig logische Erklärung für das ansonsten völlig seltsame Verhalten des großen Wals. Sie waren ja empathisch und sie hatten eigentlich kein Problem mit Menschen. Aber sie hatten ein Problem mit Haien und sie wussten wohl, dass diese für Menschen ebenso gefährlich waren.
Sie wollte sich von dem Tier verabschiedenNoch immer war Nan Hauser schockiert über das Erlebte. Das war alles sehr gefährlich gewesen und sie konnte ja im Moment des Geschehens, als der Wal sie unter Wasser drückte, nicht damit rechnen, dass dieser sie nur schützen wollte. Jetzt aber, da sie wusste, was er gemacht hatte, wollte sie sich bei ihm bedanken und sie bekam auch die Gelegenheit dazu. Der Wal tauchte plötzlich neben ihrem Boot auf. Jetzt hatte Nan keine Angst mehr.
Nan glaubt, dass der Wal nur nachsehen wollte, ob es ihr gut ging. Ob sie das Abenteuer gut überstanden hatte. Sie kannte ja das Verhalten der Tiere gut und so erkannte sie seinen freudigen „Sprühstoß“ aus einem seiner Blaslöcher sofort als freundliche Geste. Dann tauchte das Tier wieder ab und Nan konnte ihm gerade noch hinterher rufen: „Ich liebe Dich auch!“ Als die Crew später von dem Erlebten berichtete, gab es natürlich auch Zweifler..
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