Sie war 50 Jahre mit ihm verheiratet - Erst als er starb, erkannte sie, dass er ein Doppelleben geführt hatte..

Die weiteren Jahre ihrer EheGlyndwyr und Audrey hatten in den nächsten Jahren, die sie gemeinsam verbrachten, eine glückliche und harmonische Ehe. Sie waren bereits 50 Jahre verheiratet, als es das Schicksal nicht mehr gut mit ihnen meinte. Glyndwyr ging es plötzlich schlecht. Er hatte Probleme beim Laufen und seine Hände zitterten grundlos. Was war nur los mit ihrem Mann? Audrey machte sich große Sorgen!
Der Arzt hatte für die zwei keine guten Neuigkeiten. Ihr Mann hatte Parkinson. Eine Nervenkrankheit, die man zwar mit Medikamenten etwas lindern konnte, die aber ansonsten leider nicht heilbar ist. Sie sollten sich darauf vorbereiten, nur noch wenige Jahre miteinander zu haben. So teilte es der Arzt jedenfalls mit. Die zwei beschlossen, jetzt erst recht zusammen zu halten.
Glyndwyrs Zustand wurde immer schlechterLeider schritt die Krankheit so schnell voran, dass die zwei nicht mehr viel Zeit miteinander hatten. Glyndwyr überlegte wohl oft, ob er seiner Frau doch noch seine Geheimnisse erzählen sollte, entschied sich aber dagegen. Er wollte über ihre letzte gemeinsame Zeit keinen dunklen Schleier legen. Und eines Nachts war es auch schon so weit, er schlief in den Armen seiner Frau für immer ein.
Viele, die ihn gekannt hatten, trauerten mit Audrey. Er war ein angenehmer Mensch gewesen, immer höflich, immer freundlich. Er war von Beruf Bauingenieur gewesen und auch seine Kollegen und Geschäftspartner waren über sein so schnelles Ableben mehr als nur erschüttert. Dann allerdings erfuhr Audrey etwas über ihren Mann. Sein Geheimnis kam jetzt doch noch heraus.
Der schwere Umgang mit ihrem VerlustDie erste Zeit fiel es Audrey natürlich sehr schwer, mit dem Verlust ihres Mannes umzugehen. Sie hatten ein halbes Jahrhundert gemeinsam verbracht, das war eine lange Zeit! Und so konnte sie sich kaum dazu aufraffen, seine Sachen durchzugehen und einen Teil davon zu entsorgen. So schob sie das immer wieder vor sich her, ganze drei Jahre lang konnte sie sich dazu nicht überwinden.
Als die drei Jahre vergangen war, fasste sie sich ein Herz und beschloss, die Sachen ihres Mannes wenigstens mal durchzusehen. Sie stieß dabei natürlich auf eine Menge an Erinnerungen und das Herz wurde ihr schwer dabei. Endlich war sie an der letzten Schublade ihres Mannes angekommen. Sie wusste noch nicht, was sie jetzt erwartete. Das Geheimnis ihres Mannes verbarg sich genau in dieser letzten Schublade.
Sein Hobby war das Schreiben gewesenEs handelte sich bei dieser letzten Schublade um die Schublade in seinem Arbeitszimmer. In jeder freien Minute, in der er sich nicht um seine Arbeit als Bauingenieur kümmerte oder um die Familie, war er an diesem Schreibtisch gesessen und hatte geschrieben. Es handelte sich um Romane und Gedichte. Audrey war sehr gespannt, was sie alles zu lesen bekommen würde.
Sie sah sich also seine ganzen Papiere durch und war auch hierbei natürlich sehr schwermütig. Dann allerdings fiel ihr etwas auf, dass sie bisher nicht gesehen hatte. Die Schublade verbarg noch mehr als nur die alten Schriften ihres Mannes. Wobei „nur“ wirklich das falsche Wort ist. Denn Audrey liebte, was sie hier alles las. Bis auf das, was sie jetzt fand. Das machte ihr Sorgen..
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