Wie waren die Wikinger wirklich? Erfahre die Wahrheit über das Leben und Wirken der Wikinger

Die Wikinger wollten blond seinDiese Feinheit ist nicht vielen bekannt. Wikinger hatten natürlich aufgrund ihrer nordischen Herkunft oftmals helle, vor allem auch blonde Haare. Was die wenigsten wissen, wie wichtig das ihnen war. Sie bevorzugten diese Haarfarbe und wer mit dunklen Haaren auf die Welt kam , tat später alles, um diese blond zu bekommen. Für das Bleichen der Haare verwendeten sie Seife, die stark laugig war. Selbst die Bärte wurden bei einigen Wikingern damit gebleicht.
Die Wikinger waren im Nachhinein was Frauenrechte betrifft ein sehr fortschrittliches Volk. Im Gegensatz zu vielen anderen Völkern jener Zeit hatten sie viele Rechte. Sie durften sich scheiden lassen, sie konnten auf Abfindungen bestehen, wenn eine Ehe scheiterte und sie konnten Güter erben. Die Männer waren für das „Außen“ zuständig, die Frauen hatten alle Rechte über das Haus und den Hof. Wenn ein Wikinger starb, erbte seine Frau sogar seine Titel.
Wikinger und ihre TattoosOb sie überhaupt tätowiert haben, ist sehr unsicher. Wir alle kennen die Darstellungen aus Filmen und Serien, dass vor allem die kräftigen Krieger auf dem Gesicht, dem Kopf und dem Hals tätowiert waren, aber dafür gibt es keine Beweise. Man kannte zwar diese Kunst des Körperschmuckes schon, aber es kann auch sein, dass sie sich nur bemalt hatten, vor allem vor kriegerischen Einsätzen.
Die Wikinger hatten übrigens ein sehr ausgeklügeltes Rechtssystem. Dieses nannte man „Althing“. Wenn es Streit unter den Menschen gab, war es wie heute üblich, einen Gerichtstag zu halten und sich die Meinungen der einzelnen Parteien anzuhören. Es war allen wichtig, dass Streitereien gerecht gelöst werden konnten. Natürlich kam es bei schweren Vorwürfen schon auch zu harten Bestrafungen. Hinrichtungen waren durchaus üblich, aber nicht alltäglich und so häufig, wie es gerne dargestellt wird.
Wikinger und das FeuerIhre Art, Feuer zu machen, gilt bis heute als sehr besonders. Sie sammelten für ihre Lagerfeuer, die sie gerne abhielten, Schwammpilze aus Baumrinden und diese wurden viele Tage lang in Urin gekocht. Diese so durchtränkten Pilze wurden dann mit Rinde zu einer Art Filz zerdrückt und konnten so überall mit hingenommen werden. Sie waren klug genug zu erkennen, dass der Urin durch sein enthaltenes Natrium den Filz schwelen lassen würde, so dass er nicht gleich abbrennt. Das sorgte dafür, dass sie überall Feuermöglichkeiten hatten, egal wo sie gerade waren, denn dieser Filz war leicht und konnte überall mit hingenommen werden.
Ihre Bestattungen waren auch etwas ganz Besonderes. Ihr Leben fand praktisch zum größten Teil dank ihrer Reisen auf dem Meer statt und so kam es, dass man beschloss, auch die Toten auf einem Boot zu ihrer letzten Reise zu schicken. Große Krieger bekamen große Schiffe, kleinere eben dementsprechende Boote. Man gab ihnen ihre Schätze mit und ihre Waffen. Auch Nahrungsmittel, damit sie im Jenseits versorgt wären. Manchmal wurden sogar ihre Sklaven mit ins Jenseits geschickt.
Wikinger waren nicht nur wilde KriegerDie meisten denken ja, dass Wikinger hauptsächlich mit Raubzügen beschäftigt waren, aber selbst das stimmt natürlich nicht. Sie hatten zu tun, sie mussten Siedlungen errichten und Land beackern. Sie waren daher viel mehr mit der Beschaffung und dem herrichten von Land für ihre Familien beschäftigt als mit Raubzügen. Der berühmte Ragnar Lothbrok, um den sich ja auch „Vikings“ dreht, war ein Bauer, der die Landwirtschaft liebte und lebte. Erst als sie sich neue Gebiete erschließen mussten, wurde er zum Krieger, war das aber natürlich auch nicht immer.
Waren eigentlich alle Skandinavier Wikinger? Die Frage ist, was man darunter verstehen möchte. Viele der Menschen, die damals im Norden lebten, waren ganz normale Bauern und Siedler. Wikinger wurden dann diejenigen benannt, die sich aufmachten, um neue Gebiete zu suchen, auf denen sie besser leben konnten. Die Hauptkultur der Wikinger befand sich in Norwegen, Dänemark und Schweden. Diese hatten unterschiedliche Herrscher und sie hatten wirklich ständig Krieg untereinander. Plündern und rauben war üblich, keiner konnte dem anderen einfach etwas überlassen. Das wiederum spricht dann schon gegen ihre „hohen“ Ziele.
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