Sie erklärte ihr auch, dass sie sich sehr wohl über sie, also Anna, gefreut hatte. Aber leider war sie nach ihrer Geburt in eine tiefe Depression gefallen. Heute kennt man sich da besser aus, es gibt ja diese post-natale Depression, aber damals kannte man das nicht, Frauen hatten einfach zu funktionieren. Sie erklärte Anna auch, dass sie mit ihrem Mann, Annas Vater nicht glücklich gewesen war.
Er war wohl anfangs lieb und aufmerksam gewesen, aber als sie in Depressionen verfallen war, wurde er zunehmend gemein zu ihr und hatte sie wohl sogar geschlagen. Annas Mutter hatte regelrechte Angst vor ihrem Mann und hatte ihn daher verlassen. Leider sah sie sich nicht dazu in der Lage, Anna mitzunehmen. Sie wusste, dass John das Mädchen liebte und dass er sich gut um es kümmern würde.
Ein neuer Mann für Dorothy
Sie hatte gar nicht vorgehabt, Anna für immer bei ihrem Vater zu lassen. Nur für die erste Zeit. Denn sie hatte einen Mann kennengelernt, der sehr wohlhabend war und ihr und auch ihrer Tochter ein neues und besseres Leben ermöglichen konnte. Allerdings bestand er darauf, dass sie, also Dorothy, erst mal alleine zu ihm kommen solle, die Tochter würde man nach wenigen Monaten nachholen.
Sie ließ sich darauf ein, in der Hoffnung auf ein gutes und besseres Leben für sich und Anna. Also holte sie der Mann eines Nachts ab und Dorothy glaubte ihm, dass sie nur wenige Monate ohne ihr Kind bei ihm verbringen müsste. Aber leider war dem nicht so. Schon nach kurzer Zeit stellte sie fest, dass dieser neue Mann gar nicht vorhatte, das Kind zu sich zu holen..
Ein Plan für ihre Tochter
Dorothy erkannte schnell, dass er ihr etwas vorgemacht hatte. Aber zurück konnte sie auch nicht mehr. So beschloss sie, das Beste aus der Situation zu machen und wenigstens aus der Ferne für ihre Tochter zu sorgen. Sie überlegte sich, dass der Mann ja reich war und sie also auf Umwegen ihrem Kind helfen könnte. Dazu ließ sie sich etwas ganz besonderes einfallen.
Als ihr Mann eines Tages nicht daheim war, fuhr sie in die Stadt und richtete bei der Bank ein Schließfach für ihr Kind ein. Sie hatte den Code für den Tresor ihres Mannes längst entdeckt und so kam sie an den Inhalt. Den Schlüssel für das Schließfach ließ sie in die alte Kette mit dem großen Anhänger einarbeiten, in die Kette, die sie selbst von ihrer Mutter geerbt hatte.
Sie musste auch Annas Vater überlisten
Sie hatte sich ja nicht gerade im Guten von ihrem Mann, also Annas Vater getrennt und so musste sie sich etwas einfallen lassen, dass er sie nicht doch noch finden würde. Sie wollte, dass nur ihr Kind das Päckchen bekam und so überlegte sie sich, dass es das Beste wäre, wenn sie so tat, als wäre sie gestorben, schrieb also einen dementsprechenden Brief und legte ihn in das Päckchen, welche sie selbst an Annas Haustür abstellte..
Leider war ihr Plan nicht ganz aufgegangen. John hatte es zwar zum Glück wirklich nicht weiter interessiert, dass sie „Gestorben“ war, aber ihre Tochter meldete sich auch nicht bei ihr. Also hatte sie den Schlüssel und die Notiz hinter dem Foto nicht gefunden. Das machte ihre Mutter sehr traurig, sie hatte so gehofft, dass ihre Tochter sich bei ihr melden würde, sie hätte ja die Nachricht im Schließfach gefunden, also dass sie, ihre Mutter, damals noch lebte..
